Erste Vorhöfe zur Hölle

Die Errichtung der KZs Ankenbuck und Kislau

Schon wenige Wochen nach der NS-'Machtergreifung' werden Nazi-Gegner ohne jegliche Grundlage eingesperrt und misshandelt.

Bereits im Frühjahr 1933 beginnt die NS-Führung damit, im ganzen Reich Konzentrationslager zu errichten. Dorthin verschleppt sie in den folgenden Wochen Zehntausende politische Gegner - vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftsfunktionäre. Ohne Gerichtsverfahren und ohne zu wissen, ob und wann sie das KZ jemals wieder verlassen können, müssen sie dort Zwangsarbeit verrichten, werden gedemütigt, geschlagen und gefoltert, vereinzelt auch ermordet. Eine planmäßige 'Vernichtung durch Arbeit' aber findet in diesen frühen Konzentrationslagern noch nicht statt. In Baden werden im April 1933 zwei KZs eingerichtet: eines im Hofgut Ankenbuck auf der Baar nahe Villingen und Donaueschingen und eines in der ehemaligen Schlossanlage Kislau bei Bruchsal. Fast alle frühen Lager werden nach einigen Jahren wieder geschlossen - so als letztes im Jahr 1939 das badische KZ Kislau. Nur das KZ Dachau bleibt durchgängig von 1933 bis zum Ende des NS-Regimes 1945 bestehen. (ah)