Schutz für die gefährdete Republik

Die Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold

Die neue Republikschutzorganisation soll die Wehrhaftigkeit der deutschen Demokratie unter Beweis stellen.

Von Anfang an ist die junge Weimarer Republik von zwei Seiten bedroht gewesen: von rechtsextremistischen Kräften einerseits sowie von kommunistischen Kräften andererseits. Veranstaltungen der demokratischen Parteien wurden und werden regelmäßig bedroht und gesprengt, rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten gegen politisch Andersdenkende bis hin zum Mord waren und sind an der Tagesordnung. Im Herbst 1923 hat die Bedrohung der Republik einen neuen Höhepunkt erreicht: Erst haben Kommunisten von Hamburg aus die Demokratie zu stürzen versucht, dann haben die Nationalsozialisten von München aus ihren ‚Bürgerbräu-Putsch‘ unternommen. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung wird am 22. Februar 1924 in Berlin aus den Reihen der drei Parteien der Weimarer Koalition heraus die Republikschutzorganisation Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold gegründet. Auf diese Weise möchten die demokratisch gesinnten Kräfte Deutschlands ihre Bereitschaft demonstrieren, Angriffe gegen die Republik notfalls nicht nur mit Worten abzuwehren. (ah)